Die 5 Profi-Tipps, damit Trailrunning auch richtig Spass macht

1. Ausrüstung: weniger ist mehr

Das tolle am Trailrunning ist, dass man den schweren Wanderrucksack zu Hause lassen kann. Und trotzdem gehört in deinen Trailrunning-Rucksack immer eine Regenjacke, genügend Wasser, ein paar Energieriegel und Gels, sowie dein Handy. Ich persönlich packe auch immer ein Biberli ein. Und natürlich gehören an deine Füsse richtige Trailrunningschuhe. Sodas du sowohl bergauf wie bergrunter einen guten Grip hast.

2. Laufe wie ein Kind

Der Untergrund beim Trailrunning wechselt ständig. Eine Monotonie, wie häufig beim Laufen auf Asphalt, kommt daher nie auf. Laufe daher, wie du es als Kind schon gemacht hast. Bewege dich spielerisch über Wurzeln, Steine, Pfützen und Bäche hinweg. Und variiere dein Tempo je nach Untergrund und Begebenheit.

3. Stöpsel raus

Immer mehr begegnen mir auch in den Bergen Leute mit Stöpseln in den Ohren. Wenn sich jemand beim Laufen im urbanen Gelände ablenken muss, verstehe ich dies ja noch. Aber beim Trailrunning solltet ihr ganz bei der Sache sein. Den dabei wird nicht nur die Muskulatur gefordert, sondern man sollte auch ständig aufmerksam sein, was rund um einen herum passiert. Mit Musik im Ohr ist man schnell abgelenkt und verliert die Konzentration.

4. Marschieren statt Rennen

2013 war es, an dritter Stelle liegend kam ich auf die Moräne beim Jungfrau-Marathon. 150m vor mir sah ich den aktuellen Berglaufweltmeister marschieren. Ich selber war immer noch im Laufschritt unterwegs. In meinem geistigen Auge sah ich mich schon auf dem zweiten Rang im Ziel. Aber leider kam ich keinen Meter näher an ihn ran. Daher ist ab und zu Marschieren sogar besser als Rennen. Je nach Steilheit des Geländes, seid ihr so gleich schnell unterwegs wie rennend, verpufft aber deutlich weniger Energie. Mein Tipp, beim Marschieren mit den Händen auf die Oberschenkeln Druck von oben geben.

5. Mach mal eine Aussichtspause

Das gehört für mich beim Trailrunning wirklich dazu. Das Erlebnis oben auf einem Gipfel zu stehen, darf man ruhig auch einen Moment lang geniessen. Oder wenn du auf einem schönen Grat unterwegs bist, halte auch mal kurz an und Blicke über den Grat zurück. Trailrunning ist deshalb so faszinierend, weil es ein Naturerlebnis ist. Die Zeiten für die absolvierte Strecke, sind sekundär.

Drei Trails, drei Leistungsstufen

Analog zu den Skipisten, sind auch die Viktor Röthlin Trails mit den Farben blau, rot und schwarz gekennzeichnet.

Der blaue Trail kann sehr gut von Trailrunning-Neulingen oder Familien absolviert werden. Beim roten Trail ist schon etwas mehr Grundkondition und eine gute Trittsicherheit gefragt. Und nach dem absolvieren der schwarzen Route, hat jeweils auch Viktor abends keine Einschlafprobleme.
Bei jeder Abzweigung weist dir ein Pfeil den Weg, auf fixe Kilometermarkierungen haben wir aber bewusst verzichtet, denn wir wollen dir die Natur ja in ihrer natürlichsten Art und Schönheit präsentieren. Start und Ziel befinden sich, für alle drei Trails, direkt vor der Bergstation der Gondelbahn auf Melchsee Frutt.

Blauer Trail

LÄNGE 9.5 km
AUFSTIEG/ABSTIEG 175 m
HÖCHSTER PUNKT 1’982 m ü.M.
NIEDRIGSTER PUNKT 1’898 m ü.M.
SCHWIERIGKEITSGRAD leicht

Von der Bergstation starten wir zum Warm-
up im Gegenuhrzeigersinn um den Melchsee.
Vom Distelboden geht’s über eine kurze Asphaltpassage hoch ans rechte Ufer des Tannensees, wo man während der Umrundung das wunderschöne Bergpanorama im See spiegeln sieht. Mein persönliches Highlight sind die Inseln im hinteren Teil des Tannensees.
Unterhalb der Bonistock führt mein Trail uns sanft an den Melchsee und am Frutt Mountain Resort vorbei zum Ausgangspunkt zurück.

Roter Trail

LÄNGE 14.5 km
AUFSTIEG/ABSTIEG 655 m
HÖCHSTER PUNKT 2’255 m ü.M.
NIEDRIGSTER PUNKT 1’898 m ü.M
SCHWIERIGKEITSGRAD anstrengend

Dem Melchsee entlang geht’s bei der Talstation Balmeregg rechts hoch dem Skilift entlang. Auf dem Weg nach oben, brennen etwas die Waden. Dafür wird man auf dem Balmeregghorn mit einem echten Gipfelerlebnis belohnt. Es folgt ein fantastischer Grat-Run runter nach Tannalp. Von dort geht’s hoch zur Bonistock. Kurz davor erlebt ihr mein persönliches Highlight auf dieser Runde. Schaut man nach rechts, geht der Blick bis weit ins Mitteland. Schaut man nach links, liegt einem das wunderschöne Hochplateau mit Melchsee und Tannensee zu Füssen. Ab nun geht es nur noch bergrunter, zurück zum Ausgangspunkt bei der Bergstation.

Schwarzer Trail

LÄNGE 24 km
AUFSTIEG/ABSTIEG 1’120 m
HÖCHSTER PUNKT 2’431 m ü.M.
NIEDRIGSTER PUNKT 1’898 m ü.M.
SCHWIERIGKEITSGRAD herausfordernd

Melchsee und Tannensee lassen wir hinter uns und rennen über einen wunderschönen Grat hoch zum Balmeregghorn. Auf Bernerboden geht’s weiter zur Planplatte. Beim idyllischen Hääggenstubeli startet der Aufstieg zum Hochstollen. Anfangs über Alpweiden, wird der Weg immer steiler, der Puls geht hoch und die Umgebung wird immer felsiger. Schlussendlich vergisst man beim Gipfelkreuz auf dem Hochstollen aber all die Strapazen und wird mit einer unglaublichen 360° Rundsicht, meinem persönlichen Highlight auf dieser Runde, belohnt. Zurück zum Ausgangspunkt geht’s dann via Abgschütz, vorbei am wunderschönen Blausee nach Melchsee Frutt.